Beton, Leder, Gummi,
28,5 x 9,5 x 15 cm
Für Francis Alÿs ist der „paseo“ (Spaziergang) nie einfach das Durchqueren eines Ortes, sondern etwas, das die Distanz zwischen der gewaltsamen Einschreibung und ihrer Lesbarkeit überwindet. Der Künstler deutet in seinen Arbeiten an, dass jedes Kunstwerk die unvermeidliche Last der Zeit trägt, ob es nun als Original oder als Nachbildung betrachtet wird. Beide Interpretationen der Zeitlichkeit des Bildes basieren auf dieser Verzögerung oder zeitlichen Distanz, die Alÿs zufolge unweigerlich zur Entstehung von „Geschichten“ führt. Die Handlung allein macht für den Künstler noch keinen Sinn. Erst im Nachhinein, als Erzählung, erlangen diese zeitlich begrenzten Werke durch die produktive Tätigkeit des Erzählens, Dauerhaftigkeit. Die Bedeutung in Form einer Geschichte folgt erst später, das heißt, dass der Zwischenraum zwischen dem ursprünglichen Ereignis und seiner Reinszenierung unendlich ist und dass darin unendlich viele Geschichten Platz haben.