Weinglas, China-Böller
7 x 7 x 18 cm
Die Arbeiten von Fischli und Weiss sind das Resultat eines Blicks auf die eigene Umwelt, der die Unterschiede zwischen dem Banalen und dem Bedeutsamen aufheben und nach Möglichkeit zu etwas Neuem verschmelzen will. Oder anders formuliert: Sie wehren sich nicht gegen die Erkenntnis, dass alle wirklich wichtigen Dinge des Lebens im Grunde auch wirklich banal sind, sondern versuchen im Gegenteil einen liebevollen Blick auf diese Tatsache zu werfen. Die Frage, die wie ein Leitmotiv über all ihren Arbeiten stehen könnte, ist ebenso simpel wie unerschöpflich: Wie ist das Leben, wenn es so ist, wie es ist?
So humorvoll viele Arbeiten des Duos oft wirken – sie haben sich nie über etwas lustig gemacht; nicht aus Angst vor Konsequenzen, sondern um den Dingen eine gewisse Tiefe zu erhalten, um sie davor zu bewahren, in die völlige Bedeutungslosigkeit abzugleiten.
Was ich bei Fischli und Weiss faszinierend finde ist, wie sie es schaffen, den Fokus auf das Alltägliche mit behelfsmäßigen Materialien und einer lausbubenhaften Freude, zu setzen. Und wie sie mit Improvisation und Verspieltheit die Welt befragen. Ihre Kunst kommt dabei oft so unauffällig daher, dass sie der Aufmerksamkeit des uneingeweihten Publikums entgeht. Eine solche Beiläufigkeit stellt sich indes nicht von selbst ein – die Künstler hatten bei ihrer Arbeit eine genaue Vorstellung davon, wie unspezifisch etwas sein muss und was dieses Unspezifische ausmacht.
Die Arbeit „Warum geschieht nie nichts?“, ist ein Arrangement von Alltäglichem, in ihrer ästhetischen Kombination formuliert sie eine Aussage, die sich je nach persönlicher Erfahrungen mit den Objekten bildet. Erst auf den zweiten Blick wird das Potenzial erkannt und dem Unbedeutenden Bedeutung geschenkt.